BULGARISCHE GESCHICHTE
 

Von der politischen Wende bis 2001

1989

9. Januar: Erlass zur Umgestaltung des Wirtschaftssystems -
Mai: Proteste der türkischen Minderheit gegen die Zwangsassimilierung werden unterdrückt; ca. 310 000 Türken verlassen Bulgarien

10. November: Todor Zivkov tritt zurück

17. November: Petar Mladenov wird neuer Vorsitzender der Staatsrates, Aleksandar Lilov Generalsekretär der BKP

18. Dezember: Erste genehmigte Demonstration von Regimegegnern; Ausschluss Zivkovs aus der BKP; Die BKP gibt ihr Führungsmonopol auf

1990

3. Januar: BKP und das antikommunistische Bündnis SDS beginnen Verhandlungen am Runden Tisch; Einführung der parlamentarischen Demokratie und Marktwirtschaft wird beschlossen

3. Februar: BKP bildet eine Übergangsregierung mit Andrej Lukanov als Ministerpräsident - März: Bulgarien stellt Tilgung der Auslandsschulden ein, im Juli auch die Verzinsung

3. April: Die BKP benennt sich in „Bulgarische Sozialistische Partei“ (BSP) um

8. Mai: Handels- und Kooperationsabkommen mit der EG

10./17. Juni: Erste freien Wahlen; Sieg der BSP, die allein die Regierung bildet; anhaltende Unruhen in den Städten

7. Juli: Staatspräsident Mladenov wird zum Rücktritt gezwungen

1. August: Wahl des SDS Vorsitzenden Zelu Zelev zum Staatspräsidenten

29. November: Ministerpräsident Lukanov tritt zurück

19. Dezember: Das „Expertenkabinett“ des parteilosen Dimitar Popov wird vereidigt; das Wirtschaftsprogramm der Regierung ermöglicht ein Standby- Abkommen mit dem IMF

1991

1. Februar: Viele Preise werden freigegeben; der Außenhandel wird liberalisiert - 22. Februar: Das Parlament beschließt verabschiedet die demokratische Verfassung der Republik Bulgarien

13. Oktober: Bei den vorgezogenen Wahlen wird die SDS stärkste Fraktion

8. November: Ministerpräsident Filip Dimitrov (SDS) bildet neue Regierung - 12. Dezember: Eigentum der BKP und anderer kommunistischer Organisationen wird beschlagnahmt

1992

5. Februar: Das Parlament beschließt die Reprivatisierung der staatlichen Immobilien

20. März: Auflösung der Produktionsgenossenschaft in der Landwirtschaft

23. April: Gesetz zur Reform und Privatisierung staatlicher und kommunaler Betriebe

28. Oktober: Rücktritt von Ministerpräsident Dimitrov nach Misstrauensvotum

30. Dezember: Der parteilose Ljuben Berov bildet ein „Expertenkabinett“

1993

8. März: Assoziierungsabkommen mit der EU

25. November: Wiederaufnahme der Verhandlungen mit dem IMF

1994

Juni: Regierung Berov beschließt die Massenprivatisierung staatlicher Betriebe

2. September: Rücktritt Berovs

18. Dezember: Neuwahl des Parlaments; die „Demokratische Linke“ unter Führung der BSP erzielt die absolute Mehrheit der Mandate

1995

25. Januar: Regierung Zan Videnov (BSP)

1. Februar: Assoziierungsabkommen mit der EU tritt in Kraft

7. Dezember: Antrag auf Vollmitgliedschaft in der EU

1996

Mai: Der im Exil lebende Zar Simeon II. besucht Bulgarien

2. Oktober: Ermordung des ehemaligen Ministerpräsidenten Andrej Lukanov

3. November: der konservative Oppositionspolitiker Petar Stojanov wird Staatspräsident

21. Dezember: Rücktritt Zan Videnovs als Vorsitzender der BSP und Ministerpräsident

1997

Februar: Übergangsregierung mit dem Sofioter Oberbürgermeister Stefan Sofijanski

17. März: Beistandsabkommen mit dem IMF

19. April: Vorgezogene Neuwahlen; Wahlbündnis der "Vereinigten Demokratischen Kräfte" (ODS) erzielt die Stimmenmehrheit

8. Mai: Das Parlament verabschiedet die "Erklärung zur nationalen Rettung"

23. Mai: Die Regierung unter Ministerpräsident Ivan Kostov (SDS) wird vereidigt

1. Juli: Die Regierung bestellt einen Währungsrat, der Lev wird an die DM gebunden

17. November: Die Akten des kommunistischen Staatssicherheitsdienstes werden geöffnet

16. Dezember: Zweite Welle der Massenprivatisierung wird eingeleitet

1999

22.Februar: Der bulgarische und der mazedonische Ministerpräsident unterzeichnen in Sofia ein Abkommen zur endgültigen Beilegung des Sprachenstreits.


12.März: Das Parlament beschließt, die vier ältesten Reaktoren des Atomkraftwerks Kosloduj weiter zu betreiben, bis die Kostenfrage der Stilllegung und Modernisierung mit der EU befriedigend geklärt ist.


25.März: Das Parlament bekräftigt in einer Erklärung die strategische Westorientierung des Landes, schließt eine direkte oder indirekte Teilnahme an Kriegshandlungen gegen Jugoslawien grundsätzlich aus.


4.Mai: Das Parlament billigt die Erteilung der Überflugrechte bis zum Ende der militärischen Auseinandersetzungen. (Nachdem die Allianz am 17.April um die Öffnung des Luftraums für Kampfflugzeuge nach Jugoslawien gebeten hatte und der Forderung der Regierung entsprochen hatte, die nationale Sicherheit Bulgariens zu garantieren.).


5.Juli: In Bulgarien wird eine technische Währungsreform wirksam:
Ein „neuer“ Lev entspricht von nun an 1000 „alten“ Lev.


16.Oktober: Regionalwahlen. Die Union der Demokratischen Kräfte (UDK) verlieren 1.250.000 Wähler. Sie verlieren in den Städten Varna, Russe, Burgas, Stara Sagora.


10.Dezember: Auf dem EU- Gipfel in Helsinki beschließt die EU, Beitrittsgespräche mit Bulgarien (u.a.) aufzunehmen

21.Dezember: Ivan Kostov tauscht ohne Erklärung neun Minister in seiner Regierung aus

2000

13.November: Kostov zieht die ein Jahr zuvor gegenüber der EU abgegebene Zusicherung zurück, zwei der vier veralteten Reaktoren des Atomkraftwerks Kosluduj an der Donau vorzeitig abschalten zu lassen.

2001

21.März: Als Folgerung aus dem Kosovo-Krieg schließt Bulgarien mit der NATO ein Abkommen, das dieser den Transit von Truppen und ihre zeitweilige Stationierung auf bulgarischem Territorium im Rahmen befristeter Operationen gestattet.

6.April: Das Parlament billigt den Vertrag ohne Gegenstimmen

6.April:Simeon II kündigt die Gründung der “Nationalen Bewegung Simeon II“ an und verspricht, die wirtschaftliche und soziale Lage Bulgariens innerhalb von 800 Tagen zu verbessern.

10.April: Der Beschluss der EU –Justiz -und Innenminister (vom 30. November 2000) tritt in Kraft, nach dem bulgarische Bürger ohne Visum in den Schengenen Raum einreisen dürfen. Damit revidiert die EU die Entscheidung von 1995, mit der Bulgarien auf die sogenannte „Liste 101“ gesetzt wurde.

12.Juli: Von Präsident Petar Stojanov mit der Regierungsbildung beauftragt, bildet Simeon Sakskoburgotski eine Koalition seiner „Nationalen Bewegung“ mit der Partei der ethnischen Türken (DPS), die sich damit erstmals an einer Regierung beteiligt

17. Juni: Die erst zwei Monate zuvor gegründete Partei "Nationale Bewegung für Simeon II" verfehlt bei den Parlamentswahlen nur knapp die absolute Mehrheit

22. Juli: Der ehemalige Zar Simeon II. (nun Simeon Sakskoburgotski) wird mit großer Mehrheit zum Ministerpräsidenten gewählt; seiner Koalition gehört erstmals die türkische DPS an.

24.Juli: Der Ministerpräsident Simeon Sakskoburgotski gründet eine Koalitionsregierung mit der DPS. Das Parlament bestätigt die Koalitionsregierung, Außenminister wird Solomon Isaac Pajssi.

26.Juni: Als Konsequenz aus der Wahlniederlage tritt Kostov vom Vorsitz der Union Demokratischer Kräfte (UDK) zugunsten seiner bisherigen Stellvertreterin in der Partei, Nadeschda Michailova, zurück.

11.November: Präsidentschaftswahlen werden durchgeführt. Georgi Parvanov gewinnt den ersten Wahlgang.

18.November: Georgi Parvanov gewinnt gegen Petar Stojanov den Hauptwahlgang.

9.Dezember: Stefan Sofianski gründet die Partei der Freien Demokraten, nachdem er aus der UDK ausgetreten ist.


 

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